Freitag, 27. November 2015

SAGA - Eine Liebeserklärung


Ok, der Titel klingt schwülstig und ist es sicher auch. Aber keine Sorge, ich hab nicht vor euch hier ein völlig verklärtes Review zu schreiben, sondern möchte einfach nur erzählen wie ich mein erstes SAGA Spiel erlebt habe.

Warum SAGA?
Nachdem GW beschlossen hat Warhammer einzustellen und AoS auf den ersten Blick leider nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte, hab ich beschlossen eine Mortheimbande aus Zwergen auszuheben. Der Wunsch bestand zwar schon lange, aber so richtig verfolgt hatte ich das Vorhaben dann doch nicht. Als ich dann die ersten Figuren bemalt hatte, stolperte ich zufällig über A Fantastic SAGA. Ein größeres Skirmish im Fantasy Setting mit eingängigen Regeln und dazu noch wunderschön aufgemachten Buch, das klang vielversprechend! Daher änderte ich mein Vorhaben und aus dem Mortheimprojekt, wurde dann doch eines für AFS.
Mit Jacky hab ich jemanden gefunden der selbst neugierig war wie sich AFS so spielt, gleichzeitig aber genauso wenig Ahnung von SAGA hat wie ich. Zum Glück hatten wir beim Spieletag in Anzing ein sehr nettes Mitglied der Bellatores, der sich die Zeit genommen hat uns die Grundregeln näher zu bringen. Dadurch kamen wir ganz gut rein und konnten so schon nach den ersten paar Runden halbwegs selbstständig spielen.

Was ist SAGA?
Für diejenigen unter euch die sich bisher noch nie mit SAGA beschäftigt haben, versuche ich das Spiel mal kurz und knapp zu umreißen. Das System ist ein Skirmisher im größeren Maßstab. Bei der Fantasy Variante liegt die empfohlene Spielgröße bei 8-10 Punkten und entspricht damit dann irgendetwas zwischen 40-50 Modellen. Deutlich mehr also als bei Mortheim oder Infinity, aber halt auch weniger als bei einem System wie Warhammer. Zum Einstieg haben wir nur 4 Punkte gespielt, wodurch ich 8 Nahkämpfer, 8 Fernkämpfer, eine Kriegsmaschine und einen Anführer dabei hatte. Somit keine 20 Figuren und es war dennoch schon gut spielbar. Bei den Truppen gibt es im herkömmlichen SAGA 3 Truppentypen: Hearthguard (Veteranen), Warriors (Krieger) und Levis (Bauern). 1 Punkt entspricht dann einer Auswahl aus diesen Truppentypen, wobei eine Einheit Hearthguard aus 4, ein Punkt Warriors aus 8 und ein Punkt Levis aus 12 Modellen besteht. Die Veteranen sind also zahlenmäßig in der Unterzahl, dafür aber dennoch schlagkräftiger im Nahkampf (z.B. durch mehr Attacken) als ein 12er Trupp Bauern. Die Spielfeldgröße entspricht einer halben Warhammerplatte (um bei dem Beispiel zu bleiben) also in etwa 120 x 90 cm. Für mich und meine Wohnsituation eine angenehme Größe. Gespielt werden in der Regel Szenarios über 6 Runden womit man als erfahrener Spieler so in 60-90 Minuten eine Schlacht schafft.

Wie spielt sich SAGA?
Die Basisregeln sind einfach gehalten und schnell erlernt. Trefferwürfe im Nah- und Fernkampf richten sich immer nach der Rüstung des Gegners. Je besser die Rüstung, desto schwerer der Trefferwurf. Während man Bauern auf die 3 Trifft, bekommen Veteranen nur bei 5+ einen Treffer ab. Der anschließend fällige Schutzwurf liegt gegen Beschuss bei 4+, gegen Nahkampfattacken bei 5+. Diese Werte sind recht fix und werden nicht wie bei Warhammer durch Kampfgeschick, magische Ausrüstung oder jedwede Profilwerte beeinflusst. Es gibt nur einige wenige Waffengattungen die die Regeln für Treffer- und Schutzwürfe verändern und natürlich auch die Battleboards.

Battleboards?
Die Battleboards sind das Kernstück des Spiels. Zu Beginn jeder Runde wirft man SAGA Würfel. Die Anzahl der geworfenen Würfel wird durch die Armeezusammenstellung bestimmt, jedoch dürfen nicht mehr als 6 Würfel auf diese Art geworfen werden. Dabei generiert jede Einheit Krieger oder Veteranen einen Würfel und der Kriegsherr zwei. Wer also einen Kriegsherr und vier Einheiten Veteranen befehligt hat eine kleine elitäre Truppe die sechs Würfel generiert. Packt man dazu noch zwei Einheiten Krieger ein, bleibt die Anzahl an SAGA Würfeln trotzdem bei 6.

Sobald die Würfel geworfen sind, kann man diese auf seinem Battleboard verteilen, wobei die Augenzahl der Würfel einschränkt wofür die Würfel verwendet werden können. Nehmen wir als Beispiel das Board der Zwerge. Jede erwürfelte 6 kann ich verwenden um eine Einheit Zwerge zu bewegen oder auch um Fernkämpfer schießen zu lassen. Nahkämpfe fallen dabei auch unter Bewegung. Schafft es eine Einheit in den Nahkampf zu gelangen, wird dieser dann auch gleich durchgeführt. Der Verlierer des Nahkampfs zieht sich zurück. Wenn ich jetzt z.B. folgende Zahlen erwürfel: 6, 1, 3, 3, 4, 5, könnte ich die Würfel je nach Situation so verteilen, dass ich viele Einheiten aktiviere, oder eben nur eine, diese dafür mit weiteren Fähigkeiten für einen Nahkampf stärke oder auf defensive Fähigkeiten setze, die mir im Zug des Gegners helfen können. Es ist also kaum möglich im eigenen Spielzug all seine Einheiten mit Aktivierungen zu versehen. Für viele sicher gewöhnungsbedürftig oder sogar doof. Ich finde jedoch, dass diese Limitierung an möglichen Aktionen nur ein weiteres taktisches Element ist, das ich im Spiel berücksichtigen muss. Aber vielleicht liegt mir dieses System der SAGA Würfel auch nur, weil es den Befehlen aus Infinity nicht ganz unähnlich ist.




Es gibt noch weitere Elemente bei SAGA wie Ermüdung, die Sonderregeln verschiedener Einheiten bei A Fantastic SAGA oder auch die Magie im letztgenannten, aber darauf gehe ich vielleicht ein andern mal genauer ein. Heute nur noch ein paar Worte zu meinem ersten Spiel bei AFS.

Zwerge gegen Elfen!
El Clasico der Fantasy Welten. Gut gegen Böse sozusagen! Bart gegen Clearasil Werbegesicht oder auch Mann gegen Frau! Wie gesagt ein Klassiker!

In diesem Fall durften meine zotteligen Krieger gegen Jackys Elfen aufs Feld. Es ging um nichts, außer um Ruhm, Ehre und Reichtümer. Ähm, Entschuldigung, es ging wohl vor allem mit mir durch… Nein, wir wollten wirklich nur die Regeln erlernen und das System kennenlernen. Wir stellten also abwechselnd Gelände und unsere Einheiten aufs Feld und spielten drauflos. Demnach ist auch der Bericht nur sehr grob verfasst und spiegelt nicht alle Runden wieder die wir gespielt haben. :)

Meine Zwerge versuchten sich erst einmal in der Paradedisziplin zwergischer Kampfkunst und setzten auf Beschuss mit der Orgelkanone und den Armbrustschützen. Da ich aber im Fernkampf weniger Angriffswürfel zur Verfügung hatte als im Nahkampf, fiel das Ergebnis eher mau aus und nur ein elfischer Bogenschütze wurde erledigt.



Die Elfen nutzen meine defensive Spielweise um sich  in Stellung zu bringen. Die Schützen ins Haus, die Reiter am Haus vorbei in die Flanke meiner Orgel und den Rest etwas nach vorne.



Zwergische Schlachtreihe in Erwartung der Dryaden und Kampftänzer.



Hier wird es nun etwas schwer zu folgen weil ich zu wenig Bilder gemacht habe. Die Reiter griffen die Orgel an und zerlegten diese auch punktgenau. Daraufhin fingen sie sich jedoch einen Konter durch die Langbärte und wurden dank starker Battleboard Fähigkeiten ordentlich dezimiert. 5 Elfen fielen zu Boden und der Rest zog sich erstmal zurück.



Auf der anderen Hälfte des Schlachtfeldes machten sich die Dryaden daran die Waldreiter zu rächen und griffen die linken Langbärte an. Da sie aber miserabel würfelten, blieb das Ergebnis ähnlich und auch diese gingen stiften. Don't mess with a dwarf! :D



"Flieht ihr Narren!"



Fazit
Leider mussten wir an dieser Stelle dann abbrechen. Nach Punkten lagen zu diesem Zeitpunkt die Elfen vorne, aber machen wir uns nichts vor. Die zerbrechlichen Spargel wären wohl am Ende alle unter dem Hammer gelandet. Ich bin mir aber sicher, dass es nicht die letzte Schlacht der Zwerge gewesen sein dürfte. Mal sehen wie sie sich im nächsten Spiel schlagen. Ich hab Blut geleckt und werde dem System sicher noch ne Weile treu bleiben.

Ich hoffe euch damit eine etwas bessere Vorstellung von SAGA gegeben zu haben. Falls ich irgendwo Blödsinn erzählt haben sollte, lasst es mich wissen. Ich bin lernwillig und weniger stur als es die von mir gespielte Rasse suggerieren mag.

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