Donnerstag, 18. August 2011

Drachenprinzen sind fertig


Prinz Malon hatte schlechte Laune. Die neuen Roben in den ungewohnten Farben gefielen ihm nicht. Die verwilderten, düsteren Landschaften widersprachen seinem Schönheitsideal Ulthuans. Doch das waren gar nicht die Gründe seiner üblen Laune.
Er haderte mit seinem Auftrag. Man hatte ihm befohlen sich mit seinem Vasalen, allesamt Adlige, obgleich geringerer Abstammung, in die verwünschenswerten Schattenländer zu reiten und einem Prinzen namens Amandir zu dienen. Prinz Malon der Diener. Er fluchte bei sich.

Aber er hatte keine Wahl gehabt. Sich dem Befehl zu widersetzen nachdem er zuvor bereits in Ungnade gefallen war, erschien ihm nicht ratsam. Dabei konnte er doch fast nichts dafür, dass der junge, übermütige Prinz den er hatte ausbilden sollen, von einem neugeborenen Sonnendrachen angefallen worden war. Nicht das es um den eitlen Gecken schade gewesen wäre, aber vielleicht hätte er seinerzeit doch versuchen sollen ihn zu retten.

Diese trübsinnigen Gedanken umwölkten seinen bereits rastlosen Geist. Er wusste um sein hitziges Gemüt und war durchaus ehrlich genug zu sich selbst um sich einzugestehen, dass dieser Charakterzug wohl eine seine größten Schwächen war. In Zeiten wie diesen besann er sich gerne auf seine Ausbildung zum Drachenprinz und ging ein paar der grundlegenden Entspannungsübungen durch die er seinerzeit gelernt hatte. Es half. Bereits nach wenigen Augenblicken war Malon wieder ruhig und konnte seine momentane Situation kühl analysieren.

Er war ein Narr gewesen seinen Schüler derart allein zu lassen und er konnte vom Glück reden das seine „Strafe“ lediglich darin bestand einem Nagaryther Prinzen bei der Besiedelung und Verteidigung der Schattenlande zu helfen. Eine Bastion in diesen Landen diente ganz Ulthuan, konnte so doch viel schneller auf Übergriffe ihrer dunklen Vettern aus Nagaroth reagiert werden. Das er und seine Untergebenen die geliebten rot-grünen Roben Caledors gegen die Farben Amandirs eintauschen mussten kränkte zwar seinen Stolz, aber was war schon sein Stolz verglichen mit der Herrlichkeit Ulthuans.
Außerdem hatte er die Gebote des Phoenixkönigs ohnehin nicht ganz so genau genommen. Immerhin waren die Rüstungen der Drachenprinzen nach wie vor mit Smaragden versehen und auch die Roben wiesen einen nahezu unverschämten Rotstich auf. Aber so viel Eigensinn war sich Malon selbst schuldig geblieben.
Er schickte ein Gebet an Lileath, sie möge ihre heilenden Hände über seinem ehemaligen Schüler halten und ritt weiter seinem neuen Befehlshaber entgegen.








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